Donnerstag, 17. März 2011

Über den Tod



Es ist eine für das ewige Heil überaus nützliche Übung, oft bei sich zu sprechen: „Ich muss einmal sterben." Die Kirche gibt jedes Jahr am Aschermittwoch den Gläubigen diese Erinnerung: Memento homo, quia pulvis es et in pulverem revertis: „Gedenke, o Mensch, dass du aus Staub bist und wieder zu Staub werden wirst." Aber diese Wahrheit vom Tode wird uns noch gar oft unter dem Jahre ins Gedächtnis gerufen, bald von den Gottesäckern, an denen wir vorbeigehen, bald von Grabsteinen, die wir in Kirchen erblicken, bald von den Gestorbenen, die beerdigt werden. Die kostbarsten Geräte der Einsiedler in ihren Höhlen waren ein Kreuz und ein Totenkopf; das Kreuz sollte sie erinnern an die Liebe, die Jesus Christus zu uns getragen; der Totenkopf an den Tag ihres Todes.  (…)
 
Hier auf Erden lebt der eine längere, der andere kürzere Zeit; aber für jeden kommt sicher früher oder später das Ende; und bei diesem Ende wird uns in der Todesstunde nichts trösten als der Gedanke, Jesus Christus geliebt und Ihm zuliebe mit Geduld die Mühsal dieses Lebens ertragen zu haben. Nein, in jenem Augenblick vermögen weder die erworbenen Reichtümer, noch die empfangenen Ehren, noch die genossenen Freuden Trost zu gewähren.
 
O mein Gott, gib mir Licht, gib mir Kraft, mein noch übriges Leben deinem Dienste und deiner Liebe zu weihen. Müsste ich jetzt sterben, ich würde nicht zufrieden sterben, ich würde unruhig sterben. Warum warte ich denn? Soll mich der Tod zu einer Zeit treffen, wo mein ewiges Heil in großer Gefahr schwebt? Herr, wenn ich früher ein Tor war, so will ich es künftig nicht mehr sein. Jetzt gebe ich mich dir ganz, nimm mich an und hilf mir mit deiner Gnade! (…)
 
Mein Jesus, nimm mir das Verlangen nach Auszeichnung und gib mir Liebe zu Verachtung und zu einem verborgenen Leben. Verleihe mir Kraft, mir alles zu versagen, was dir nicht wohlgefällig ist. Gib mir die Gnade, Krankheiten, Verfolgungen, Trostlosigkeit und jegliches Kreuz, das du mir schickst, mit Ruhe zu umfangen. O könnte ich aus Liebe zu dir sterben, von allen verlassen, wie du für mich gestorben bist!
 
Heilige Jungfrau, deine Bitten können mir das wahre Glück verschaffen, nämlich eine große Liebe zu deinem Sohne; o bitte doch bei Ihm für mich; ich vertraue auf dich.
 
Hl. Alphons Maria von Liguori (1696-1787)

Gebet um eine gute Todesstunde 

Erhabene Königin des Weltalls, Mutter Gottes und meine Mutter! Du bist die weiße Lilie der Heiligsten Dreifaltigkeit: der Allmacht des Vaters, der Weisheit des Sohnes, der Liebe des Heiligen Geistes ähnlich, wie kein anderes Geschöpf. Ich glaube, was die heilige katholische Kirche lehrt, dass du die Mittlerin aller Gnaden bist, dass ich einen guten Tod von dir erhoffen darf, und dass keiner verloren geht, der in jenem Augenblicke von dir beschützt wird. Darum komme ich mit grenzenloser Hoffnung zu dir, meine Sterbestunde deinem unbefleckten Herzen anzuvertrauen. Ich bitte dich durch Jesu Herz und Wunden: übernimm die ganze Sorge für jenen Augenblick, der über meine Ewigkeit entscheidet.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes!

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