Donnerstag, 6. Oktober 2011

Der Papst und die Freikirchen

Um (endlich) mal auf Heikes Beitrag zurückzukommen...

Dieses weltweite Phänomen – von dem ich von Bischöfen aus aller Welt immer wieder höre – stellt uns alle vor die Frage: Was hat diese neue Form von Christentum uns zu sagen, positiv und negativ?


Das Positive (in der Gemeinschaft, in der ich war, die Zustrom aus dem gesamten deutschsprachigen Raum hatte) war:

-die Beziehung zu Jesus/ Gott stand in allem im Mittelpunkt. Auch deren Pflege in Form von 1 Std. "Stille Zeit" zum beten, bibellesen etc.
-geistliche Begleitung mit regelmäßiger Reflektion/Beichte/ Seelsorge.
-(tägliche)Morgenandacht
-Bibelstudium, auch die teilweise sehr wörtliche Auslegung, und das Umsetzen im Alltag
-das beständige Fragen/Suchen nach Gottes Willen in Allem
-viele Seminare zu Themen wie Lobpreis, Gebet, Mission
-viele Gebetsgruppen/ -treffen für alles was es gibt
-der missionarische Eifer mit vielen praktischen und teilweise sehr kreativen stadtmissionarischen Einsätzen (das mochten besonders die Jugendlichen)
-ein großes Herz für Bedürftige/ Arme
-längere(teilweise zu lang) meditative Lobpreiszeiten, etwa wie in Taizé, nur rockiger

Bedenklich finde ich bei manchen Gruppen (man kann nicht alle über einen Kamm scheren):

-wenn sie deine ganze Zeit für sich in Anspruch nehmen und man keine Zeit mehr hat Kontakte außerhalb der Gemeinschaft zu pflegen. Die anderen sind ja eh zu weit weg von Gott und bringen eine vielleicht noch zu Fall...
-die allgemeine Auffassung andere Christen (vorallem die aus den großen Kirchen) sind zu lau. -
Der Druck alle bekehren zu müssen, weil sie sonst verloren gehen, denn die anderen machen das ja nicht wirklich/richtig.
-Authoritäre "Leiter" die in(von) hierarchischen Strukturen leben und von ihren Mitgliedern dienenden(unterwürfigen) Gehorsam fordern, aber auf der anderen Seite genau das dem Papst (der kath.Kirche) zum Vorwurf machen.
-starke Kontrolle und keine Geheimhaltung von 'Gebeichtetem' bzw. keine Konsequenzen für solches Verhalten.
-Kritiker sind nach und nach aus der Gemeinde ausgetreten, weil Kritik nicht angenommen wurde.
-jeder legt die Schrift aus wie er es für richtig hält, im Zweifelsfall nach Luther/protestantisch, bei manchen vor allem wenn es darum geht andere zu manipulieren.
-viele Ängste und Vorurteile gegenüber der kath. Kirche, die aber nicht hinterfragt werden, trotz ständiger Erwähnung man wäre interkonfessionell

-ständig Geld-/Opferpredigten und Verkaufstische im Gottesdienstsaal (irgendwie muss sich auch alles finanzieren, aber wenn der "Präsident" der Gemeinschaft fast ausschließlich auf Reisen ist macht man sich schon so seine Gedanken)
-die "Leiterschaft" hat mehr Interesse daran Menschen für die Gemeinschaft zu werben, als für Gott, obwohl man das so nie zugeben würde.


Man wurde (als Frischbekehrter ohne geistliche Grundlagen von zu Hause) schon viel gefördert , aber eben auch sehr gedrillt und in Abhängigkeit gehalten....und etwa die Hälfte der Leute ist dabei auf der Strecke geblieben.


Eine Parabel zum Schluss:

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