Donnerstag, 13. Oktober 2011

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Vielleicht hatte ich schon was darüber geschrieben, nur kurz ein Gedanke aus einer Predigt, der mir wichtig geworden ist.

Joh 14,21 Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt;

Liebe in diesem Sinne ist eine Entscheidung und also nicht abhängig von empfundener Liebe oder Sympathie.
Sympathie für jemanden zu haben macht es mir höchstens leichter die Gebote der Nächstenliebe an der 'geliebten' Person zu erfüllen.


Aber was, wenn negative Gefühle ins Spiel kommen, deren Ursache in emotionaler Liebe wurzeln? Ist das auch O.K. vor Gott, denn es ist ja natürlich/ menschlich in der oder der Situation so oder so zu empfinden.

Mir fiel dazu spontan die, immer wieder ungern gelesene, Josephsgeschichte (Genesis 37-45) ein und mir ist aufgefallen, dass Joseph nicht nach Versöhnung und Vergebung zumute war, als er seinen Brüdern gegenüberstand. Trotzdem, nach einigem Ringen (er brach 2 Mal zusammen) hat er seine Hass/ seine Bitterkeit/ Verletztheit überwunden und seine Pläne über den Haufen geworfen und das Richtige getan. Und das nicht wegen der Geschenke und dem Flehen der Brüder, sondern vermutlich aus Gehorsam Gott gegenüber bzw. weil er erkannte, dass sein Vater ihn immernoch über alles liebt.

Am Anfang der Geschichte bewahrte Josephs Vater das Erzählte im Herzen, obwohl es auch ihm gegen den Strich ging, im Gegenteil zu Josephs Brüdern die ihrem Neid und der Eifersucht Raum gaben (auch Emotionen, die aus verletzter emotionaler Liebe entstanden), was fast zum Mord geführt hätte. Wie bei Kain und Abel. Und Jesus und den Pharisäern. Ohne Liebe driften die Emotionen schnell in eine andere Richtung ab. Und Jesus vergibt zwar am Kreuz seinen Schuldigern, wie Joseph am Schluss der Geschichte seinen Brüdern, aber er heißt das Verhalten deshalb nicht gut.

Mt 5,17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 

Also ist emotionale Liebe nicht das was Jesus mit Nächsten-/Gottesliebe meint. Und da, wo ich anfange zu selektieren, wer meine Liebe 'verdient' hat und wer nicht, verurteile/richte ich schon. Für mich immer wieder eine große Herausforderung.

Wobei es mMn nicht verboten oder schändlich ist emotional zu lieben/ für die ein oder andere Person mehr Sympathie zu empfinden, als für andere.
Es macht es (für mich zumindest) nur teilweise schwieriger die Gebote zu befolgen.

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