Sonntag, 14. April 2013

Einübung ins Bitten




Bitten verboten!
Eine Anweisung des Verkehrsamtes von New York im Jahr 2000:
U-Bahn-Schaffner dürfen nicht mehr „Bitte einsteigen!“ sagen,
sondern nur noch „Einsteigen!“.-Man könne so Zeit sparen.
Zeit gespart – aber vielleicht Menschlichkeit verloren.
Zauberwort „Bitte!“
Die Bitte ist oft wie ein Schlüssel zu Menschenherzen.
Sicher gibt es Menschen, die „unerbittlich“ sind.
Oft öffnen sich aber durch ein „Bitte! Menschentüren.

Einen Hund anbetteln
„Auf allen Vieren werde ich einem kleinen Hund nachlaufen
und ihn anbetteln, wenn es mir hilft!“
So elend ging es einmal Ignatius; er dachte an Selbstmord.
Er konnte nur noch schreien, betteln und beten.
Bitten als Schlüssel des Menschseins
Bitten sagt vieles vom Menschen, vom Menschsein:
Ich bin bedürftig. Ich kann nicht alles allein erreichen.
Ich vertraue auf Dich. Ich darf vertrauen.
Bitten ist Einüben und Ausüben von Menschsein

Einübung ins Bitten (Übung 1)
Nicht mehr und nichts weniger als dies:
Gebrauchen Sie bewußt und freundlich den Zauberschlüssel „Bitte!“
Lassen sie das Gegenüber frei.
Schauen Sie, wie es Ihnen dabei geht.
Und wie, wenn sie um etwas gebeten werden...!

Die sieben Vater-unser-Bitten (Übung 2; Matthäus 6,5-15)
Täglich einmal das „Vater unser“ ganz aufmerksam beten.
Es gibt Ihnen sieben Bitten und kann Leben verändern:
„Vater unser, der du bist im Himmel; geheiligt werde Dein Name;
Dein Reich komme; Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden;
unser tägliches Brot gibt uns heute
und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unsern Schuldigern;
und führe uns nicht in Versuchung; sondern erlöse uns von dem Bösen;
denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit; in Ewigkeit. Amen“
„Bittet, dann wird euch gegeben...“ (Matthäus 7,7 ff.)

Willi Lambert SJ
aus http://www.jesuiten.org/seelsorge/exerzitien/betrachtungen

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