Samstag, 15. Januar 2011

Theodizee

Der Dialog zum Thema warum Gott Leid zulässt letzte Woche,
auf Ralf's blog pax et bonum, hat mich dazu bewegt heute nochmal, zusammenfassend und etwas ausführlicher darauf einzugehen.


Ich denke mir manchmal:

Welches Leid könnte größer sein, als das was Gott für uns auf sich genommen hat?
Warum hat er diesen Weg und keinen anderen gewählt uns zu erlösen? Immerhin ist er allmächtig.

Ein Gedanke war, dass Gott uns einen freien Willen gegeben hat, mMn aus Liebe zu uns, denn wer liebt will zurückgeliebt werden, was nur aus freier Entscheidung geschehen kann, denn wenn ich jemanden manipuliere etc kann ich nicht sagen das er mich wirklich liebt. Oder?

Also 'Jeder macht was er will' und das allein führt schonmal zu viel Leid in der Welt, dem man aber, mEn, unter Gottes Schutz nicht wirklich ausgeliefert ist. Ausser es dient uns und dann aber auch nur in dem Maße, wie wir es (er)tragen können.

Als Ungläubige/r steht man nicht unter diesem Schutz, man ist allem mehr oder weniger ohnmächtig ausgeliefert, das kann abhalten mit Gott in Kontakt treten zu wollen. Wie in meinem Fall.
Schon als Grundschulkind hatte ich Gedanken wie warum ist die Welt so schlecht und warum tut niemand was? Was habe ich angestellt um so ein Leben zu verdienen? Ich kannte Gott nicht, dachte es wäre alles eine Strafe Gottes, dachte er wäre ungerecht und böse, weil er nichts tut.Menschen die mir was anderes erzählten habe ich, verbal, mit Füßen getreten.

Jetzt sehe ich das Ganze so:

Viele Menschen finden erst in Unglück, Krankheiten etc zu Gott
Durch Leiderfahrung erteile ich keine harten Ratschläge (wie z.b. Hiobs Freunde) sondern ich kann den anderen trösten, sie stärken, ihnen Mut/Hoffnung geben,... und dadurch (näher) zu Gott bringen damit er sie heilen kann (im Idealfall, also wenn sie sich darauf einlassen)

Ich denke darin besteht unser Dienst, die Armen und Kranken aufzurichten, statt endlos mit Atheisten zu debattieren, die eigentlich eine Antwort auf alle ihre Zweifel bekämen, wären sie nicht zu stolz Gott um Hilfe zu bitten oder zu feige sich auf Gott einzulassen, denn das würde ja bedeuten sich selbst zurückzunehmen und andere nicht für egoistische Zwecke zu benutzen etc. (aber das ist ein anderes Thema)



Auch erlebe ich immer wieder Heilung, Befreiung, Stärkung etc wenn ich betrachte wo Jesus oder die Heiligen ähnliches durchgemacht haben.
Leid verbindet nicht nur, es gibt mir auch Gewissheit über die Existenz und Liebe Gottes.

Ausserdem,wenn Jesus einen anderen Weg gewählt hätte uns zu erlösen- also ohne Kreuz Leid Schmähungen etc. würde ich noch sagen:
"Gott, was weisst du schon wie es uns hier unten geht und du willst mir sagen, wie ich zu leben habe?!"

Noch ein paar Beispiele aus Hiob

Doch ich weiß: Mein Erlöser lebt; und als der Letzte wird er über dem Staub stehen
Und nachdem man meine Haut so zerschunden hat, werde ich doch aus meinem Fleisch Gott schauen. Ja, ich werde ihn für mich sehen, und meine Augen werden ihn sehen, aber nicht als Fremden.

Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen.

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