Sonntag, 20. Februar 2011

Versuchung

Ich hatte mich mal gefragt, wie ich etwas für Gott opfern kann, was ich nicht besitze/ was mir nichts bedeutet., bzw, dass das ja dann irgendwie kein wirkliches Opfer ist, sondern vielleicht nur eine Art Übereinkunft?

Wenn ich z.B. Armut gelobe und mir sowieso nie was aus Besitz etc. gemacht habe bringe ich kein Opfer, ich halte dann diese Lebensform für sinnvoll und es fällt mir nicht schwer irgendwas nicht zu besitzen, was natürlich auch seinen Wert hat.

Aber, was wenn ich z.B. eines Tages eine Probefahrt mit einem sehr teuren u. schnellen Sportwagen angeboten bekomme, mich darauf einlasse, das Adrenalin mir den Verstand vernebelt und ich danach an nichts anderes mehr denken kann als an diese Fahrt bei 300 km/h auf der freien Autobahn und  die nächsten Wochen nur noch damit beschäftigt bin herauszufinden, wie ich mir so ein Auto oder zumindest ab und an eine Probefahrt finanzieren kann...

Reicht mir mein klappriger Gebrauchtwagen danach noch? Oder lasse ich den danach öfter in der Garage stehen um am Autohaus vorbeizulaufen und nochmal ein paar Blicke auf das begehrte Objekt zu werfen? Meine Erinnerungen auffrischend...
Schnelle Autos mögen/ Autofahren ist doch keine Sünde?! Und selbst wenn ich mir diese Auto kaufen würde, würde Gott mich nicht weniger lieben als jetzt...

Trotzdem merke ich wie nur die Gedanken daran mich schon ein Stück weit gefangen nehmen.
Was erst, wenn ich noch zusätzlich und immer öfter Probefahrten mache? Was, wenn ich mir eines Tages das Auto kaufe?? Was, wenn nach ein paar Jahren ein schöneres, schnelleres Auto auf den Markt kommt? Steht das jetzt begehrte Auto dann nachher auch in der Garage rum?

Also halte ich an meinem klapprigen Gebrauchtwagen fest, an meiner Entscheidung bescheiden zu leben versuche die Gedanken an die Probefahrt auszublenden, was mir aber irgendwie nicht gelingt, fahre jeden Tag unzufrieden und freudlos zu Arbeit, stelle den Wagen danach in die Garage und lenke mich mit allem was sich mir so bietet ab um den Schmerz nicht ganz so stark zu erleben.
Aber das kann's doch irgendwie auch nicht sein...das ist doch kein erfülltes Leben?!

Da bleibt mir nur noch, still zu werden, zu resignieren, den Schmerz zuzulassen, meine Hilflosigkeit Gott hinzuhalten und ihn um Befreiung zu bitten. Mich von ihm verarzten zu lassen, trösten zu lassen, lieben und füllen zu lassen.

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