Samstag, 25. Februar 2012

Exerzitien 1. Tag

Das Vorbereitungsgebet

Gott unseren Herrn um Gnade bitten, damit alle meine Absichten, Handlungen und Betätigungen rein auf Dienst und Lobpreis seiner göttlichen Majestät hingeordnet seien.



Erste Hinführung:

Zusammenstellung indem man den Raum sieht. Hier ist zu bemerken:

- bei der "sichtbaren" Betrachtung oder Besinnung, etwa wenn man Christus, unseren Herrn, betrachtet, der sichtbar ist, wird die Zusammenstellung darin bestehen, mit der Sicht der Vorstellungskraft den körperlichen Raum zu sehen, wo sich die Sache befindet, die ich betrachten will. Ich sage "Der körperliche Raum": etwa ein Tempel oder Berg, wo sich Jesus Christus oder unsere Herrin befindet, je nachdem, was ich betrachten will.

- Bei der "unsichtbaren", wie hier bei den Sünden, wird die Zusammenstellung darin bestehen, mit der Sicht der Vorstellungskraft zu sehen und zu erwägen, dass meine Seele in diesem verderblichen Leib eingekerkert ist und das ganze Zusammengesetzte in diesem Tal wie verbannt, unter wilden Tieren. Ich sagte "das ganze Zusammengesetzte": aus Seele und Leib.

Die Zweite ist: 


Gott unseren Herrn um das bitten, was ich will und wünsche. Die Bitte muss dem zugrundeliegenden Stoff entsprechen. Das heißt:

- wenn die Betrachtung über die Auferstehung geht, um Freude mit dem freudigen Christus bitten;
- wenn über das Leiden, um Qual, Tränen und Pein mit dem gepeinigten Christus bitten.
Hier wird dies sein: Um Beschämung und Verwirrung über mich selbst bitten, indem ich sehe, wie viele wegen einer einzigen Todsünde verdammt worden sind und wie oft ich es verdient habe, wegen meiner so vielen Sünden für immer verdammt zu werden.

Bemerkung:

Vor allen Betrachtungen oder Besinnungen müssen immer das Vorbereitungsgebet ohne Änderung und die zwei bereits genannten Hinführungen gehalten werden, die manchmal, je nach dem zugrundeliegenden Stoff, geändert werden.


Betrachtung:

Das Gedächtnis auf die erste Sünde anwenden, welche die der Engel war; und dann auf dieselbe den Verstand  im Nachdenken; dann den Willen, indem ich mich an all dies erinnern und es verstehen will, um mich mehr zu beschämen und zu verwirren, indem ich zum Vergleich mit der einen Sünde der Engel meine so vielen Sünden heranziehe und, wo sie für die eine Sünde in die Hölle gingen, wie oft ich es für so viele verdient habe.

Ich sage: "die Sünde der Engel ins Gedächtnis bringen": Wie sie, obwohl sie in der Gnade geschaffen waren, sich ihre Freiheit nicht zunutze machen wollten, um ihrem Schöpfer und Herrn Ehrfurcht und Gehorsam zu erweisen. Sie gerieten in Hochmut, wurden aus der Gnade in Bosheit umgewandelt und aus dem Himmel zur Hölle gestoßen. Und so weiterhin mehr das Verlangen mit dem Willen bewegen.

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