Besondere Gewissenserforschung
umfasst drei Zeiten und ein zweimaliges sich erforschen
Die erste Zeit ist: Am Morgen gleich beim Aufstehen muss der Mensch vornehmen, sich mit Sorgfalt vor jener besonderen Sünde oder Unzulänglichkeit zu hüten, die man berichtigen und bessern will.
Die Zweite: Nach dem Mittagessen von Gott unserem Herrn erbitten, was man will, nämlich Gnade, um sich zu erinnern, wie oft man in jene Sünde oder Unzulänglichkeit gefallen ist, und um sich fortan zu bessern. Und weiterhin halte man die erste Erforschung, indem man von seiner Seele Rechenschaft über jene vorgenomme oder besondere Sache fordert, in der man sich berichtigen oder bessern will.
Man gehe Stunde für Stunde oder Zeit für Zeit durch, indem man bei der Stunde beginnt, in der man aufgestanden ist, bis zur Stunde und dem Zeitpunkt der gegenwärtigen Erforschung. Und mache sich auf der ersten Linie * so viele Punkte, als man in jene besondere Sünde oder Unzulänglichkeit verfallen ist. Und danach nehme man sich von neuem vor, sich bis zur zweiten Erforschung, die man halten wird, zu bessern.
*Ignatius zeichnet pro Tag zwei Linien in sein Buch (Wochentag)========= auf die man seine Punkte setzt. Es empfielt sich ein kleines Tagebuch zu führen, da man in den anderen Wochen auch Rückmeldung an seinen geistl. Begleiter geben soll. Ich schicke dazu eine e-mail, zu der mein Begleiter dann kurz Stellung nimmt.
Info's für Begleiter finden sich hier in der Vorschau.
Die dritte Zeit: Nach dem Abendessen soll die zweite Erforschung gehalten werden, ebenso Stunde für Stunde, indem man von der ersten Erforschung beginnt bis zur Gegenwärtigen zweiten. Und man mache auf der zweiten Linie des gleichen Tages so viele Punkte, als man in jene Sünde oder Unzulänglichkeit verfallen ist.
Es folgen vier Zusätze, um rascher jene besondere Sünde oder Unzulänglichkeit zu entfernen
1. Jedesmal wenn der Mensch in jene Sünde oder jenen besonderen Fehler fällt, lege er die Hand auf die Brust, indem er bereut, gefallen zu sein. Dies kann selbst in der Gegenwart vieler getan werden, ohne dass sie merken, was man tut.
2. Da die erste Linie des Tages die erste Erforschung bedeutet und die zweite Linie die zweite Erforschung, so schaue man am Abend, ob es eine Besserung von der ersten Linie zu der zweiten, also von der ersten zur zweiten Erforschung gibt.
3. Den zweiten Tag mit dem ersten vergleichen, nämlich die zwei Erforschungen des gegenwärtigen Tages mit den beiden anderen Erforschungen des vergangenen Tages und schauen, ob man sich vom einen zum anderen Tage gebessert hat.
4. Eine Woche mit der anderen vergleichen und schauen, ob man sich in der gegenwärtigen Woche gegenüber der ersten vergangenen gebessert hat.
* Hört sich im ersten Moment heftig an, aber man behandelt nur einen Vorsatz für die gesamte Zeit und es nimmt nicht wirklich viel Zeit in Anspruch, wenn es zur Gewohnheit wird. Die Zeiten für Erforschung, Gebet, Betrachtungen und Reflexion sind allerdings sehr umkämpft, weshalb man sich am besten jetzt schon überlegt, wann und wie ich mir die Zeiten frei halte. Z.B. in dem ich einen Platz/ Raum suche (falls noch nicht vorhanden), in den ich mich zurückziehen kann. Un den schonmal herrichte mit Kreuz, Kerzen, Tagebuch etc. Oder indem ich meinen Terminplaner bearbeite.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen