Dienstag, 28. Februar 2012

Exerzitien Tag 4

Das Vorbereitungsgebet

Gott unseren Herrn um Gnade bitten, damit alle meine Absichten, Handlungen und Betätigungen rein auf Dienst und Lobpreis seiner göttlichen Majestät hingeordnet seien.


Erste Hinführung:

Zusammenstellung indem man den Raum sieht.

- bei der "sichtbaren" Betrachtung oder Besinnung, etwa wenn man Christus, unseren Herrn, betrachtet, der sichtbar ist, wird die Zusammenstellung darin bestehen, mit der Sicht der Vorstellungskraft den körperlichen Raum zu sehen, wo sich die Sache befindet, die ich betrachten will. Ich sage "Der körperliche Raum": etwa ein Tempel oder Berg, wo sich Jesus Christus oder unsere Herrin befindet, je nachdem, was ich betrachten will.

- Bei der "unsichtbaren", wie hier bei den Sünden, wird die Zusammenstellung darin bestehen, mit der Sicht der Vorstellungskraft zu sehen und zu erwägen, dass meine Seele in diesem verderblichen Leib eingekerkert ist und das ganze Zusammengesetzte in diesem Tal wie verbannt, unter wilden Tieren. Ich sagte "das ganze Zusammengesetzte": aus Seele und Leib.

Die Zweite ist:


Das erbitten, was ich will. Hier wird das sein: um gesteigerten und intensiven Schmerz und Tränen über meine Sünden bitten.

Betrachtung

1. Die aufeinanderfolge der Sünden, nämlich alle Sünden des Lebens ins Gedächtnis bringen, indem ich Jahr für Jahr oder Zeit für Zeit schaue. Dafür sind drei Dinge nützlich:

- den Raum und das Haus sehen, indem ich gewohnt habe;
- den Umgang, den ich mit anderen gehabt habe;
- das Amt, worin ich gelebt habe.

2. Die Sünden wägen, indem ich die Hässlichkeit und die Bosheit schaue, die jede begangene Todsünde in sich enthält, selbst, wenn sie nicht verboten wäre.

3. Schauen, wer ich bin, indem ich mich durch drei Beispiele geringer mache:

- Wieviel bin ich im Vergleich zu allen Menschen?
- Was sind die Menschen im Vergleich zu allen Engeln und Heiligen des Paradieses?
- Schauen, was alles Geschaffene im Vergleich zu Gott ist; also ich allein, was kann ich sein?
- Meine ganze Verderbnis und körperliche Hässlichkeit schauen.
- Mich wie eine Wunde und ein Geschwür schauen, aus dem so viele Sünden und so viele Schlechtigkeiten und so schändliches Gift hervorgegangen sind.

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