Samstag, 12. März 2011

Aus dem

Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche

534. Was ist das Gebet?
Das Gebet ist die Erhebung der Seele zu Gott oder die an Gott gerichtete Bitte um Güter, die seinem Willen entsprechen. Es ist immer eine Gabe Gottes, der kommt, um dem Menschen zu begegnen. Das christliche Beten ist die persönliche, lebendige Beziehung der Kinder Gottes zu ihrem unendlich guten Vater, zu seinem Sohn Jesus Christus und zum Heiligen Geist, der in ihren Herzen wohnt.

541. Von wem hat Jesus beten gelernt?
In seinem menschlichen Herzen hat Jesus von seiner Mutter und von der jüdischen Tradition beten gelernt. Sein Gebet entspringt aber auch einer anderen verborgenen Quelle: Er ist der ewige Sohn Gottes, der in seiner heiligen Menschheit das vollkommene kindliche Gebet an den Vater richtet.

544. Wie lehrt Jesus uns beten?
Jesus lehrt uns beten nicht nur durch das Gebet des Vaterunser, sondern auch durch sein eigenes Beten. Auf diese Weise zeigt er uns neben dem Inhalt auch die Haltungen, die für das wahre Gebet erforderlich sind: ein reines Herz, welches das Reich Gottes sucht und den Feinden vergibt; das kühne, kindliche Vertrauen, das über unser Fühlen und Verstehen hinausgeht; die Wachsamkeit, die den Jünger vor der Versuchung bewahrt.

546. Wie hat die Jungfrau Maria gebetet?
Das Gebet Marias ist durch ihren Glauben und die großmütige Hingabe ihres ganzen Wesens an Gott gekennzeichnet. Die Mutter Jesu ist auch die neue Eva, die „Mutter der Lebendigen“: Sie bittet Jesus, ihren Sohn, für die Nöte der Menschen.

547. Gibt es im Evangelium ein Gebet Marias?
Neben der Fürbitte Marias in Kana in Galiläa überliefert uns das Evangelium das Magnifikat (Lk 1, 46–55), den Lobgesang der Gottesmutter und der Kirche. Das Magnifikat ist der frohe Dank, der aus dem Herzen der Armen aufsteigt, weil ihre Hoffnung Wirklichkeit wird und die göttlichen Verheißungen in Erfüllung gehen.

550. Welche wesentlichen christlichen Gebetsformen gibt es?
Die wesentlichen Gebetsformen sind Preis und Anbetung, Bitte und Fürbitte, Danksagung und Lob. Die Eucharistie enthält alle diese Formen des Gebetes und bringt sie zum Ausdruck.

552. Wie kann man die Anbetung beschreiben?
In der Anbetung wirft sich der Mensch vor seinem dreimal heiligen Schöpfer nieder, vor dem er sich als Geschöpf erkennt.

561. Welche Rolle hat der Heilige Geist im Gebet?
Da der Heilige Geist der innere Lehrmeister des christlichen Betens ist und „wir nicht wissen, worum wir in rechter Weise beten sollen“ (Röm 8, 26), ermuntert uns die Kirche, ihn bei jeder Gelegenheit anzurufen und anzuflehen: „Komm, Heiliger Geist!“

562. In welcher Hinsicht ist das christliche Gebet marianisch?
Wegen ihrer einzigartigen Mitarbeit am Wirken des Heiligen Geistes betet die Kirche gern zu Maria und mit Maria, der vollkommenen Beterin, um mit ihr den Herrn zu preisen und anzurufen. Maria zeigt uns den Weg: ihren Sohn, den einzigen Mittler.

567. Welche Zeiten sind für das Gebet am besten geeignet?
Jeder Moment ist für das Gebet geeignet. Aber die Kirche empfiehlt den Gläubigen einen festen Gebetsrhythmus, um das ständige Beten zu fördern: das Morgen- und das Abendgebet; das Gebet vor und nach den Mahlzeiten; das Stundengebet; die sonntägliche Eucharistiefeier; den Rosenkranz; die Feste des liturgischen Jahres.

„Man soll sich häufiger an Gott erinnern als man atmet“ (hl. Gregor von Nazianz).

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