Dienstag, 15. März 2011

Fastenpredigt

...Die Versuchungen des Lebens bestehen oft darin, so zu
leben als sei es normal, ohne Gott zu sein. Am heutigen 1. Fastensonntag hören wir als
Evangelium von den Versuchungen Jesu aus dem 4. Kapitel des Matthäus-Evangeliums
(Mt 4,1-11).
Im Matthäus-Evangelium ist die Versuchungserzählung eingebetet in die
Vorbereitung Jesu auf sein öffentliches Wirken, Auftreten und Predigen. Sie zeigt uns sein
ganzes Menschsein in Abhängigkeit von Gott seinem Vater. Sie zeigt uns, wie sehr Jesus
aus der Abhängigkeit von Gott, also aus dem Bewusstsein und der Gewissheit, ganz zu
ihm zu gehören, sein Leben besteht. Drei grundlegende Versuchungen werden uns
berichtet. Für unsere Ohren bleibt erstaunlich, dass Jesus in der Wüste „vom Teufel in
Versuchung geführt“ wird (Mt 4,1). Es gehört zum Kern seiner Sendung, dass er in das
gesamte Drama des Menschen, und dazu gehört die Versuchbarkeit und Versuchungen
hinabsteigt. Dabei wird deutlich, dass es der Kern aller Versuchungen ist, Gott an die Seite zu drängen, weil er irgendwie als zweitrangig, vielleicht sogar als überflüssig und störend empfunden wird. So zeigt sich in den Versuchungen, wie sie bei Matthäus aufgeschrieben sind, dass sie als das angeblich moralisch Bessere daher kommen. Die jeweilige Versuchung lädt nicht direkt zum Bösen ein: sie gibt viel mehr vor, dass sie um das Bessere wüsste und somit wirklich mitten in dieser Welt stünde. Darum geht es um Brot, von dem der Mensch lebt und um Macht, die der Mensch ausübt....

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