Samstag, 10. März 2012

Exertitien 2. Woche Tag 7

In der kommenden Woche (und darüber hinaus) geht es, anhand der Betrachtungen aus Jesu Leben, darum die eigene Berufung zu entdecken oder zu vertiefen. Die heutige Betrachtung sollte dabei auch immer wieder ins Bewusstsein gebracht werden.



Der Ruf des zeitlichen Königs hilft, das Leben des ewigen Königs zu betrachten

Das Vorbereitungsgebet soll das gewohnte sein.

Die erste Hinführung ist: Zusammenstellung, indem man den Raum sieht. Hier wird dies sein: Mit der Sicht der Vorstellungskraft Synagogen, Flecken und Burgen sehen, durch die hin Christus unser Herr predigte.

Die Zweite: Die Gnade erbitten, die ich will. Hier wird dies sein: Unseren Herrn um Gnade bitten, damit ich für seinen Ruf nicht taub sei, sondern rasch und eifrig dafür, seinen Willen zu erfüllen.

Betrachtung

1. Einen menschlichen König vor mich stellen, von Gott unserem Herrn her erwählt, dem alle Fürsten und alle Christenmenschen Ehrfurcht erweisen und gehorchen.

2. Schauen, wie dieser König zu allen Seiten spricht, indem er sagt: "Mein Wille ist, dass ganze Ungläubigenland zu erobern. Deshalb muss, wer mit mir kommen will, zufrieden sein, zu essen, wie ich und genauso zu trinken und sich zu kleidenusw.; ebenso muss er sich mit mir bei Tag mühen und bei Nacht wachen usw., auf dass er danach mit mir am Sieg teilhabe, wie er an den Mühen teilgehabt hat."

3. Erwägen, was die guten Untertanen einem so freigebigen und so menschlichen König antworten müssen; und folglich, wenn jemand die Bitte eines solchen Königs nicht annehme, wie sehr er es Wert wäre, von der ganzen Welt getadelt und als verkommender Ritter angesehen zu werden.


Der zweite Teil dieser Übung besteht darin, das obengenannte Beispiel des zeitlichen Königs auf Christus unseren Herrn anzuwenden, entsprechend de drei genannten Punkten.

1. Wenn wir eine solche Berufung des irdischen Königs an seine Untertanen erwägen, wieviel mehr ist es eine Erwägung werte Sache, Christus unseren Herrn, den ewigen König zu sehen und vor ihm die ganze gesamte Welt und wie er diese und einen jeden im einzelnen ruft und sagt:

"Mein Wille ist, die ganze Welt und alle Feinde zu erobern und so in die Herrlichkeit meines Vaters  einzutreten. Deshalb muss, wer etwa mit mir kommen will, sich mit mir mühen, damit er, indem er mir in der Qual folgt, auch in der Herrlichkeit folge."

2. Erwägen, dass alle, die Urteil und Vernunft besitzen, ihre ganze Personfür die Mühsal anbieten werden.

3. Die mehr danach verlangen und sich in allem Dienst für ihren ewigen König und allgemeinen Herrn auszeichnen wollen, werden nicht nur ihre Person für die Mühsal anbieten, sondern, indem sie sogar gegen ihre eigene Sinnlichkeit und fleischliche und weltliche Liebe angehen, Anerbieten von größerem Wert und größerer Bedeutung machen, indem sie sagen:

"Ewiger Herr aller Dinge, ich mache mir Eurer Gunst und Hilfe von Eurer unendlichen Güte und vor Eurer glorreichen Mutter und allen heiligen Männern und Frauen des himmlische  Hofs mein Anerbieten, dass ich meinerseits will und wünsche und es mein überlegter Entschluss ist, wofern dies nur Euer größerer Dienst und Lobpreis ist , Euch darin nachzuahmen, alle Beleidigungen und alle Schmach und alle sowohl aktuale wie geistliche Armut zu erdulden, wenn Eure heiligste Majestät mich zu einem solchen Leben und Stand erwählen und annehmen will."

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