Montag, 5. März 2012

Exertitien 2. Woche Tag 2

Diese Woche soll es darum gehen, die verschiedenen Regeln zu betrachten und Gott, unseren Herrn um Erkenntnis zu bitten und mir dazu passende Situationen ins Gedächtnis zu bringen. Abends dann die Reflexion, das Gespräch und die Notizen, wie gehabt. Auch weiterhin die tägliche Erforschung.

 
5. Zur Zeit der Trostlosigkeit niemals eine Änderung machen, sondern fest und beständig in den Vorsätzen und dem Entschluss stehen, in denen man an dem solcher Trostlosigkeit vorangegangenen Tag stand, oder in dem Entschluss, in dem man in der vorangegangenen Tröstung stand. Denn wie uns in der Tröstung mehr der gute Geist führt und berät, so in der Trostlosigkeit der böse, mit dessen Ratschlägen wir nicht den Weg einschlagen können, um das Rechte zu treffen.

6. Wie wohl wir in der Trostlosigkeit nicht die ursprünglichen Vorsätze ändern dürfen, ist es doch sehr von Nutzen, sich gegen die Trostlosigkeit selbst zu ändern, wie es etwa geschieht, indem wir mehr Nachdruck auf das Gebet, die Besinnung, auf vieles Erforschen legen und indem wir uns in irgendeiner angebrachten Weise, Buße zu tun, länger einsetzen.

7. Wer in Trostlosigkeit ist, erwäge, wie der Herr ihn zur Probe in seinen natürlichen Fähigkeiten gelassen hat, damit er den verschiedenen Umtrieben und Versuchungen des Feindes widerstehe. Denn er kann es mit der göttlichen Hilfe, die ihm jederzeit bleibt, auch wenn er sie nicht deutlich verspürt, weil ihm der Herr seine große Begeisterung, gesteigerte Liebe und intensive Gnade entzogen hat, wobei ihm jedoch immer ausreichende Gnade für das ewige Heil bleibt.

8. Wer in Trostlosigkeit ist, mühe sich, in Geduld auszuharren, welche den Belästigungen entgegengesetzt ist, die ihm kommen. Und er denke, dass er rasch getröstet werden wird, und treffe die Maßnahmen gegen diese Trostlosigkeit, wie in der 6. Regel gesagt worden ist.

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