Samstag, 24. März 2012

Klara von Assisi, die neue Frau

"Christus wird uns die Kraft geben, auszuharren"

46. Die Treue zur Armut geschieht dem Sohn Gottes gegenüber, der, "solange er auf Erden lebte, niemals von dieser heiligen Armut abweichen wollte" (Testament Klara, 35) und Franziskus gegenüber, der, "seinen Fußspuren nachfolgend, niemals von der heiligen Armut, dieser für sich und seine Brüder erwählt hatte, abwich, weder in seinem Beispiel noch in seiner Lehre" (Testament Klara, 36).
Stärker noch ist die Erklärung ihres persönlichen Willens: "Ich, Klara, obschon unwürdige Magd ..., wie ich immer eifrig bemüht und besorgt gewesen bin, die heilige Armut, die wir dem Herrn und unserem heiligen Vater Franziskus zu beobachten und von den anderen beobachten zu lassen versprochen haben, so sollen auch diejenigen, die mir im Amt nachfolgen, gehalten sein, bis ans Ende unser Gelübde der heiligsten Armut zu beobachten" (Testament Klara, 37,40-41).
Die Treue gilt aber nicht nur der Armut. Klara mahnt inständig die gegenwärtigen und kommenden Schwestern, "sich mit Leidenschaft zu bemühen, den Weg heiliger Einfalt, Demut und Armut nachzugehen, wie auch einen ehrbaren und heiligen Wandel zu führen; so nämlich wurden wir seit dem Anfang unserer Bekehrung von Christus und von unserem überaus seligen Vater Franziskus belehrt" (Testament Klara, 56-57).

47. Der Schluß des Testamentes ist ein brennender Aufruf zu dieser gänzlichen Treue: "Und weil der Weg und Pfad, auf dem man geht, eng, und die Pforte, durch die man zum Leben eintritt, schmal ist, so sind es nur wenige, die darauf wandeln und durch sie eintreten; und wenn es schon wenige sind, die eine Zeitlang darauf wandeln, so sind es die wenigsten, die auf ihm ausharren. Selig aber sind jene, denen es gegeben ist, auf ihm zu wandeln und auszuharren bis ans Ende. Wir sollen uns also hüten, wenn wir schon den Weg des Herrn betreten haben, daß wir keineswegs durch unsere Schuld und Unwissenheit zu irgendeiner Zeit davon abweichen, damit wir nicht einem so großen Herrn, seiner jungfräulichen Mutter und unserem Vater Schande machen ... Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater ..., damit ... der Herr selbst, der einen guten Anfang verliehen hat, auch das Wachstum gebe; auch gebe er die Beharrlichkeit bis ans Ende. Amen" (Testament Klara, 71-78).

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